Der Schauspieler, der in der Rolle des „Nosferatu“ in F. W. Murnaus gleichnamigem Stummfilm von 1921 zu einer Art Aushängeschild für den klassischen deutschen Film geworden ist, wie vergleichbar vielleicht nur Marlene Dietrich in „Der blaue Engel“, war ein viel beschäftigter und damals keineswegs unbekannter Bühnendarsteller. In den naturalistischen Theaterstil hineingeboren, wirkte er später im Expressionismus und im politischen Theater, trat auf in den großen Klassikern wie in Stücken moderner Autoren, beherrschte nebenbei das Fach der Possen-, Operetten- und Schwankliteratur und schuf sich vor allem durch seine einzigartige Darstellung grotesker Figuren wie z. B. in Molières „Der Geizige“ einen Namen.

Geboren 1879 in Berlin als Sohn eines Topographen des königlichen Generalstabes, aufgewachsen in der noch jungen Landhauskolonie Friedenau bei Berlin, als Schauspieler ausgebildet am Berliner königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt, ist sein Weg als Schauspieler ein in seiner Zeit exemplarisch gerader. Von der Wanderbühne, mit der er in deutschen Kleinstädten auftritt, über größere Engagements in Städten wie Gera und Bremen, bis hin zu den angesehendsten Bühnen Deutschlands. Sein Rollenfach sind sorgfältig ausgestaltete Chargen, Charakterrollen und die so genannten Heldenväter.

Auf seinem Weg arbeitet er mit so gut wie allen prominenten Bühnenkünstlern seiner Zeit und nimmt teil an vielen theaterhistorischen Aufführungen. Er spielt während des ersten Weltkrieges am Frankfurter Schauspielhaus unter den Regisseuren Karl Heinz Martin und Gustav Hartung, dann an Max Reinhardts Bühnen in Berlin, und ist ab 1919 einer der wichtigsten Mitstreiter Otto Falckenbergs an den Kammerspielen in München. Im Berlin der 20er Jahre spielt er an Leopold Jessners Staatstheater, dann bei Erwin Piscators politischem Theater und in verschiedenen Kollektiven. Am Beginn der Nazizeit nimmt er teil an Erika Manns politischem Kabarett „Die Pfeffermühle“.

Als Max Schreck 1936 im Alter von nur 56 Jahren stirbt, hat er auf der Bühne über 725 verschiedene Rollen gestaltet und in über 50 Filmen mitgewirkt.

Obwohl er nach dem „Nosferatu“ nie einen weiteren Gruselfilm gedreht hat, ist er über die Jahrzehnte zur einer Ikone des Horrorfilms geworden. Referenzen zu seiner Figur finden sich in unzähligen internationalen Filmen, von „Das Schweigen der Lämmer“ über „Shadow of a Vampire“ bis hin zum Trickfilm „Shrek“.

Das Buch zeichnet Max Schrecks künstlerischen und privaten Werdegang Station für Station nach. Es beinhaltet darüber hinaus eine ausführliche Auflistung seiner Theater- und Filmarbeit mit Auszügen aus zeitgenössischen Kritiken, sowie zahlreiche Szenenfotos von Film und Bühne, darunter auch viele bisher nie gesehene Abbildungen wie fotografische Selbstportraits von Max Schreck. Daneben bietet es Nachrufe, ein Verzeichnis von Max Schrecks Theaterrollen, Kurzinformationen zu den Theatern, an denen Max Schreck spielte, sowie zu einigen vergessenen Kollegen, und zu seiner Frau, der Schauspielerin Fanny Schreck.

 

Stefan Eickhoff:

Max Schreck - Gespenstertheater

580 Seiten,

zahlreiche Abbildungen,

gebunden,

€ 39,00 / SFR 67,50

ISBN 978-3-936298-54-3

Erschienen im belleville-Verlag.

Zu bestellen bei:

www.amazon.de